In einer Kette fühlt sich kein Glied einsam.
© Waltraud Puzicha




Fuach, einer der letzten Stützpunkte im Grenzland nahe zum Meer der Alpträume , welches sich im Norden des Landes erstreckt. Fuach ist auch die Kälte die hier in den trostlosen eisigen Steppen, Gebirge und in den toten, grau-schwarzen Sandstränden herrscht. Die Kälte , die es nur kleinem Getier möglich macht zu existieren. Nur wenig überlebt hier , selbst das spärliche Gras hier ist trocken und hart, ebenso wie die wenigen verkrüppelten Bäume, die wie bleiche Knochen in den ewig verhangenen Himmel ragen. Mahnmal in der windigen Dunkelheit sind die Obsidian-Statuen , welche den Strand bevölkern, in Abständen von zwei bis drei Kilometern stehen sie dort am Ufer des Meeres und blicken auf die See hinaus, wachsam , als hätten sie in ihrem Leben beschlossen dort stehen zu bleiben und auf ewig über das Grenzland zu wachen. So lebendig der Stein , als würden sie wieder gehen , würden sie ihre Entscheidung mit einem Mal ändern. Aber sie können nicht gehen und werden es auch nicht. In Ewigkeit erblicken ihre Augen nichts weiter als Feinde die sich nähern oder die Monstren die in diesem verfluchten Meer hausen und alles zu sich in die Tiefe ziehen , was so unvorsichtig ist und sich dem Meer zu sehr nähert. Das Grauen , welches sich in den Steinwüsten des Grenzlandes verbirgt, zieht allerhöchstens Orks , Goblins und anderes Dunkelgezücht an. Doch auch sie überleben nicht lange im Grenzland, dem Land der Krähen.

Das Land der Krähen ist meine Heimat, seit ich mich erinnern kann lebe ich hier und werde bleiben, um zuschützen was unseres Schutzes bedarf. Wir sind die Krähen, die Wächter der Einöde, fernab von allem kommen wir unserer Aufgabe nach. Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, nicht nur wegen der Ausbildung , an der ich in Storms End teilhaben dürfte. Auch dafür, das Sie mich aufnahmen bin ich Ihnen dankbar. Ich verdanke Ihnen mein Leben und bin gerne dazu bereit diese Lebensschuld abzutragen, bis ich im Kampf sterben sollte.




Der Edle verlangt alles von sich selbst, der Primitive stellt nur Forderungen an andere.
© Konfuzius



Man sollte Loyalität, Disziplin und Treue nicht mit blindem Gehorsam verwechseln. Selbst wenn man willentlich bereit dazu ist, sein Leben zu gefährden um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, besteht noch ein weiter Schritt zu dumpfem Fanatismus. Ich lebe ein geschenktes Leben, doch auch Gys, mein Drache und somit derjenige welcher mir diese zweite Chance schenkte, ist bereit dazu genauso viel für Thimhallen zu riskieren wie ich. Lebensschuld verbindet uns, auch wenn ich nur noch erahnen kann woher diese Schuld stammt. Mittlerweile sind zahllose Jahrzehnte vergangen seit Gys mich in meine neue Heimat gebracht hat, mein Lebensretter hat das wissen um die Schuld für sich behalten und nach der verstrichenen Zeit scheint sie nicht mehr wichtig zu sein. Wir denken wir eins , handeln wie eins und verstehen uns als wären wir eine Einheit. Niemandem kann ich mehr vertrauen als Gys und wir beide haben uns entschieden Thimhallen und seiner kaiserlichen Familie zu dienen. Bis zu unserem Tod.

In meine Hand
nahm ich das Schwert,
das mir gegeben,
und ich lernte,
es zu benutzen.

© Ägyptisches Totenbuch