Der Schlafende muss erwachen



Er wacht auf aus dem Traum, den das Kollektiv träumt
Hat mit seinen alten Vorstellungen endlich aufgeräumt
Ersetzt die Isolation und setzt an ihre Stelle
Die Vision, dass wir eins sind, auf einer Welle
Denn das Leben ist ein Fluss, der fließen muss (Lass ihn fließen)
Und der Krieger sagt entschieden: „Es wird Zeit, dich zu entschließen
Wer du bist, wohin du gehst, auf welcher Seite du stehst
Es wird Zeit, dass du verstehst, dass du am Rad der Zeit drehst
Wir führen einen Fight, die meisten tragen ihn im Stillen aus
Nur das Ergebnis quillt aus ihnen raus"
(c) Thomas D.
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Den letzten Grund der Dinge
können wir wahrscheinlich deshalb nicht begreifen,
weil er einfach zu einfach ist.

(c) Johann Jakob Mohr
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Meinen sechsten Geburtstag werde ich nicht vergessen. Nicht weil die Feier so berauschend gewesen wäre, oder gar die Geschenke außergewöhnlich. Dieser Geburtstag war der Tag an dem ich sehen lernte. Als erstes sah ich meinen Vater heimkommen, meine Freunde waren schon seit Stunden da und die Torte war bis auf wenige Brocken verspeist. Er hätte von Anfang an dabei sein sollen, aber er kam zu spät. Meine Freunde hielten das für die erwartete Überraschung die er mitbringen wollte. Er selber als weißhaariger Clown. Sicher er hat gut gespielt. Doch ich habe hinter sein Lachen sehen können in diesem Moment als er nach seinen Scherzen und der Verabschiedung meiner Freunde vor mir stand und mich in seine Arme schloss. Die Umarmung war fast erdrückend, nicht wegen meinem Vater. Nein. Nicht wegen ihm, aber ich fühlte seine Sorge, spürte seinen Glauben und die Traurigkeit die sich in ihm ausbreitete. Ich konnte damals noch nicht verstehen was das alles bedeutete. Das er damals schon wusste, wann er gehen würde. Uns verlassen würde, meine Mutter, meine Geschwister und mich.

An meinem sechsten Geburtstag, wurde aus meinem Vater Naomhan der Silberlöwe. Der Löwe , der an meinem elften Geburtstag starb um seine Familie zu schützen. Unwissend das sein Sohn die Gefahren schon sah, welche ihn verfolgten. Ich weiß warum sein Haar weiß wurde, warum sein Lachen zwar echt, doch gleichzeitig auch eine Maske gewesen ist. Aber niemand glaubt einem Kind, nicht wenn dieses Kind sehend unter Blinden ist. Es war in Ordnung. Ebenso wie es in Ordnung war jedes Jahr das Grab meines Vaters zu besuchen. Ich wusste und weiß noch immer, dass er dort nicht ruht. Begraben liegt dort sein altes Leben, seine Hoffnungen und Wünsche für uns. Zu unserem Schutz.

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Ein Gehirnkurzschluss führt unweigerlich zu einer langen Leitung.
© Ernst Ferstl
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Je mehr ich sehe, umso mehr möchte ich wissen. Glauben allein reicht nicht mehr.
Ich weiß, dass ich ihn finden muss um zu verstehen was passiert ist in den Jahren ohne ihn.
Seit mehreren Jahren suche ich ihn nun, habe selber meine Familie hinter mir gelassen,
um den Dämonen meines Vaters nachzujagen. Ich verstehe seine Entscheidung,
aber nicht die Welt die sie mir gebracht hat.