Das Leben schreibt die besten Geschichten, sagt man doch so, oder? In kitschigen Hollywood-Filmen wird dieses Klischee vorgelebt, bestätigt und uns immer wieder eingehämmert. Wie eine Kontaktanzeige aus der Zeitung, von der man weiß das sie ein Fake ist und dennoch darauf reagiert.

Arm, elternlos und ohne Ziel sucht Königshaus mit Prinzen zum einheiraten. Welches Mädchen wünscht sich nicht einen Helden der sie in strahlender Rüstung aus ihrem Alltagsumpf rettet?

Ich bin allerdings der Meinung, dass nicht nur auf der Kinoleinwand Horrorgeschichten viel öfter geschrieben werden, als einem vielleicht lieb ist.

Mein Leben hatte in vielen Dingen mehr als genug Ähnlichkeiten mit dem Film Carrie. Meine tiefreligiöse Mutter verhinderte nicht nur Sozialrecht Kontakte mit den Ungläubigen so weit sie konnte. Nein, sie versuchte mir auch ihre Werte und ihren Glauben mit geradezu mittelalterlichen Methoden einzubläuen.

Ich habe mehr als eine bleibende Erinnerung von ihr. Das Ganze endete zwar nicht in einem Blutregen (oh Gott, Blut!) an meinem Abschlussball, doch das bestimmt auch nur, da sich mein Vater vorher von ihr trennte.

Der Abschnitt nach 'Plötzlich Prinzessin' hielt aber auch nur solange an, bis mein Vater , ein liebevoller, führsorglicher Mann mit nur einem einzigen Laster, seine Spielschulden nicht zurückzahlen konnte. Pro Finger tausend Dollar, er hat jetzt an der rechten Hand nur nochzwei Finger und ich weiß ehrlich nicht wie oft ich auf dem Weg ins Krankenhaus nahe dran war ohnmächtig zu werden. In der Notaufnahme bin ich dann entgültig zusammengeklappt. (Herrgott die ganze Küche war voller Blut!!)