Nachname
Vorname
Alias
Alter
Geb.Datum
Augen
Haare
Größe
Status
Mutation
Mutationsklasse
Wohnhaft
Greyhawk
Evanora
'The Cure'
34
23.04.XX
Haselnussbraun
Braun
1,70 m
Ledig
Nullification
4
???





Sicher könnte ich trotzdem wie jeder andere Durchschnittsamerikaner darüber klagen, dass ich mir nie einen Hund für die Handtasche oder eine Reihe falscher Goldzähne habe kaufen können. Oder dass das Haus meiner Eltern zu dünne Wände hatte. Oder das mein Vater sich mehr für germanische Mythologie als für seine Tochter interessierte. Oder... oder ... oder .. oder eben nicht!

Es ist normal, dass nicht alles perfekt sein kann. Bilderbuchfamilien sind auch nur eine Gruppe begnadeter Schauspieler. Und wenn ich ehrlich bin. Das Leben so wie es bis zum heutigen Tag gewesen ist, all das Gute und Schlecht was ich tagtäglich erleben durfte und musste, es hat mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Wisst ihr, ich mag mich. Warum sollte ich mich also beklagen. Nur weil einiges anders ist als es sein sollte?







Meine Kindheit war durchwachsen angenehm. Während andere Eltern sich sorgen machten ob ihre Kinder auch von dieser neuen Krankheit befallen waren, fürchteten sich unsere Eltern nur vor schlechten Noten. Und ich fürchtete Vaters gürtel, nur für den Fall das ich tatsächlich eine schlechte Note nach Hause brachte. Meine Mutter brachte mir die Werte bei die für Sie zählten und spannte mich schon seit dem 6ten Lebensjahr aktiv im Haushalt mit ein. Was auch mit an der Geburt meiner Schwester lag. Ich bin mir zwar nicht allzu sicher von wem sie ihre goldenen Locken hatte, da niemand aus der näheren Verwandtschaft einen blonden Schopf mit sich herum trug, aber meinem Dad schien das egal zu sein. Melissa war sein kleiner Rauscheengel und ich wurde die Nachtschattenschnepfe. Auch weil ich wollte das der Kleinen nichts passiert. Also traf mich ab und an öfter ein Gürtel als ich es verdiente, dafür konnte Melissa lachen und mir ihrem strahlenden Lächeln vertrieb sie Tag für Tag die dunklen Wolken in meinem Herzen. Ich liebte sie abgöttisch. Ich hätte sie niemals alleine lassen sollen.

Ich war 16 und sie 10, ihr liebster Sandkastenkumpel Jamie war zu Besuch. Ich hatte nur vor für beide ein Eis zu holen. Kaum das ich in die Küche trat hörte ich meine Schwester wie am Spieß Jamies Namen schreien. Die Tonhöhe ihrer Stimme schmerzte in meinen Zähnen als ich wieder hinauslief., ich konnte Kupfer schmecken und wusste keinen Grund dafür. Im Sandkasten lag Jamie und atmete Blut, Melissa hörte erst auf zu Kreischen als ich auf wenige Meter an sie heran war. Ich dachte die Töne die sie hervorbrachte würden mir die Trommelfelle zerreissen. Keine Sorge, der Kleine hat es überlebt, auch wenn er nun auf einem Auge blind ist.







„Viel Licht wird auf die Entstehung des Menschen und seine Geschichte fallen", schrieb Charles Darwin 1859. Recht sollte er behalten. Der Begründer der Evolutionsbiologie revolutionierte das Selbstbild des Menschen und erschütterte die biblische Weltsicht in den Grundfesten. Und im Prinzip sind es genau diese Worte, die mein Leben von einem alltäglichen Teenie-Film in eine Mischung aus Science-Fiction und Horror-Movie ändern sollten.

Melissa lebt hoffentlich immer noch bei meinen Eltern. Ich weiß es nicht mehr, beide haben es am Anfang mit Schrecken aufgenommen, doch dann waren sie deutlich verständnisvoller als andere Eltern. Und dann, kamen die Ärzte und ein Mann mit stahlgrauen leeren Augen und einer Verbitterung, die tiefe Abgründe in seine Seele geschlagen hatte. Die letzten Jahre .. das letzte Jahrzehnt ist in einer seltsamen Suppe aus grellweißen und faulig grauen Erinnerungsflecken vorübergezogen. Ich weiß das ich eine Mutantin bin, seit meine Schwester den Nachbarsjungen verletzte, immerhin war es meine Nähe, die verhinderte das schon früher etwas Schlimmes passierte.

Was bleibt ist die Ungewissheit:
Was ist mit meinen eigenen Kindern geschehen?
Wo bin ich?
Wann werde ich aufhören vom fliegen zu träumen?
Wem wird jetzt noch auffallen, dass Melissa seit ihrem 11ten Geburtstag nicht mehr lächelt?

Ich kann und will nicht aufgeben, immerhin prägte Darwin auch die Lehre vom Überleben des Stärkeren. Zudem wäre der Weg bis zu diesem Punkt umsonst gewesen. Alle frohen Momente in tiefster Dunkelheit. Ich will leben.

Wem wird jetzt noch auffallen, dass ich nicht dort bin wo ich sein sollte?