"Come on ... Lareyna .... beeil dich!"
Ich hasse ihn wenn er das tut. Ich habe ihm eigentlich tausendmal gesagt, dass er das nicht tun darf. Nicht tun sollte. Ich hasse diesen Namen und mal ehrlich, so verwunderlich ist das nicht. Ich weiß das wir gleich losmüssen, bzw. ich, denn er weiß noch nichts davon das ich ihn verlassen werde. Ich habe mir nicht umsonst einen neuen Job gesucht und ein kleines Apartment angemietet. Wird alles gehen, ich habe endlich meinen Traumjob!
"..... Lareyna!!"
Ah! Nicht wenn ich Werkzeug in der Hand habe, ich könnte ihm die Rohrzange... Tief durchatmen Rey, alles einfach halten, ich muss mir nicht mehr Probleme machen als nötig. Die Sauerei hier in der Küche reicht mir, aber ich bin ja doch ein klein wenig nett. Ich repariere ihm noch den Abfluss, sonst würde ihm das Wasser in den nächsten zwei Tagen noch an ganz anderen Stellen überlaufen. Aber jetzt erstmal zu anderen Dingen, denn....
"Lareyna... Darling.."
"Nein, weder Lareyna, noch Darling und ganz bestimmt nicht dein Schatz! Du kannst und du willst mich nicht verstehen, kann das sein? Ja genau, doch genau dass will ich dir damit sagen. Es ist vorbei, ich will nicht mehr und werde gehen und ja mein Werkzeug nehme ich mit. Es ist mir egal Charlie, und wenn es 4000 Dollar gekostet hätte. Du hast es mir geschenkt und damit ist es meins. Vorbei Charlie, du konntest halt noch nie wirklich mit mir umgehen."
Lareyna Rey Wren
Ein wundervoller Name, der fast so flach klingt wie die Schuhsohle meiner Stiefel. Was hinter diesem Namen steckt habe ich mir trotz allem selber hart erarbeitet. Mein Vater ist ganz lapidar gesagt Klempner gewesen, was mir fast von meinem 6ten Lebensjahr an eine Ausbildung im entsprechenden Bereich gebracht hat. Kommt halt davon wenn man mit Schraubzwingen statt mit Barbies spielt. Gut mir ist leider auch schon gesagt worden das ich wie Eine aussehe, aber das ist ja Nebensache. Die abgeschlossene Ausbildung zur Malermeisterin glaubt mir ja auch seltenst jemand, bis ich dann die Zeugnisse vorlege. Es klingt schlimmer als es ist. Ich genieße mein Leben, mit Werkzeug, Dreck und Schmiere, als Single und Hausmeisterin. Genau, mein Traumberuf, den Dreck anderer Leute wegzumachen und das zu reparieren, was Andere kaputt gekriegt haben.
Mit 1,61m bestimmt nicht die Größte, aber laut genug um einen Footballspieler verbal klein zu kriegen. Aufgedreht und ständig über ihr Alter am schweigen. Auf dem Personalausweiß steht 28, aber bisher hat ihr das niemand glauben wollen. Verständlich, wenn man den blonden Wirbelwind einmal länger als eine Stunde am Stück erlebt hat. Zuverlässig in ihren Arbeiten und da auch grade zu perfektionistisch veranlagt, ein Muss für jeden Arbeitgeber der versteht, dass auch eine Frau stark sein kann. So freundlich wie sie ist, so aufbrausend kann sie sein. Ein Tornado hinter einem Engelsgesicht, so hat es ihre Mutter einmal ausgedrückt und vor allem eines nicht, nicht wie die Anderen. Sie ist ein Rebell, ohne sich dazu tätowieren lassen zu müssen oder Piercings zu tragen. Sie ist halt einfach nur anders und nein, ob sie gern ein Mann geworden wäre, habe ich persönlich mich nicht getraut zu fragen. Ich sehe sie lieber lächeln.