Schon manches begann als Offenbarung und endete als Apokalypse.
© Ernst Reinhardt
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In jeder Sackgasse findet sich ein Weg für dich,
wir wissen Ihn, wir flüstern Ihn dir,
du wirst deinen Weg finden, selbst durch das dichteste Netz.
Still sei ganz ruhig, atme tief durch. Du musst zuhören, hörst du nicht?


Die Nacht ist schon hereingebrochen, als ich von weitem die Lichter der nächsten Stadt erahnen kann. Selbst in der angenehmen Dunkelheit liegt das Monstrum aus Häusern wie ein Geschwür in der Landschaft. Ich weiß, dass mein Weg mich direkt mitten hinein führen wird und dieses Wissen trägt einen gewissen fahlen Beigeschmack mit sich. Ich habe kein Problem mit Städten, sie sind praktisch, Geld und Essen liegen faktisch auf der Straße und nirgendwo anders lässt sich ein guter Handel so schnell finden wie in einer großen Stadt. Es ist also immer etwas für mich drin, aber dieses Mal bin ich mir einfach nicht so sicher, dieser Handel schmeckt nach Kupfer.

Groß ist die Familie, wir sind Hunderte , Tausende und wir sind überall,
wir wissen um die Geheimnisse die niemand preisgeben will,
um die Schandtaten die begangen worden sind, wir wissen um den Verrat an Ihr.
Wir sind da und warten...


Der Gestank, der aus den Müllcontainern quillt hat eine nahezu verträumte Note. Der Hinterhof ist klein und zugestellt. An sich perfekt, zahlreiche Verstecke die nur darauf warten von mir in Besitz genommen zu werden. Das Essen lockt, ich höre schon die Krallen der anderen über den Boden schaben. Es ist zu perfekt, ein Paradies für Ratten wie mich. Aber wir wissen ja, das Paradies findet sich nicht auf der Erde, noch nicht. Die Zeiten werden kommen, wir wissen das, denn wir spüren es in unserem Blut. Meine Familie wartet seit Jahrtausenden auf diesen Moment und nun ist er zum Greifen nahe.


Jeden Tag eine gute Tat mein Freund, jeden Tag. Nicht für meine Seele sondern weil es sich so gehört. Die Menschen, die von ihrem eigenen System zugrunde gerichtet werden brauchen unsere Hilfe. Viele gehören zu uns, sie werden uns später unterstützen. Nachdem Ihnen die Augen geöffnet wurden. So wie mir, ich kenne die Welt inzwischen aus Blickwinkeln, die du dir niemals erträumen würdest. Nicht einmal in deinen schlimmsten Alpträumen. Jeden Tag eine gute Tat, Sie wird es dir danken, vertrau mir. Aber ich muss weiter, die Straße ruft und Geschichten tragen sich nicht von alleine weiter. Ich muss weiter.

Gib nicht auf , hör nicht auf, du wirst sehen es hat alles einen Sinn.
Folge deinem Herzen, deiner Nase, verlass dich auf unsere, auf deine Instinkte.
Wir werden nicht untergehen. Wir werden überleben. Es liegt uns im Blut.

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Ich glaube an das Ende der Welt. Es kann schließlich nicht ewig so weitergehen.
© Wolfgang Mocker